Eine Herausforderung in der ausserklinischen Intensivpflege

Was ist ein Dekubitus?

Ein Dekubitus, auch als Druckgeschwür oder Wundliegegeschwür bekannt, ist eine ernste Komplikation, die durch anhaltenden Druck oder Scherkräfte auf die Haut entsteht, insbesondere wenn dieser Druck oder diese Scherkräfte auf knöchernen Prominenten wie Hüften, knöchernen Vorsprüngen (Wirbelsäule) oder Fersen lastet. 

Definition und Klassifikation

Ein Dekubitus entsteht durch eine lokale Minderdurchblutung der Haut und des darunterliegenden Gewebes aufgrund von Druck, Reibung oder Scherkräften. Die Einteilung in Grade erfolgt gemäß der internationalen Richtlinien, wobei Grade I oberflächliche Hautschäden und Grade IV tiefe Gewebenekrosen umfassen.

Dekubitus-Grad 1

Definition: Nicht-wegdrückbare Rötung

Beschreibung: Klar definierte, gerötete Hautstelle (manchmal auch Schwellung, Verhärtung oder Wärmegefühl an der Stelle). Die Rötung verschwindet erst nach längerer Zeit, mehreren Stunden, ggf. Tagen), wenn kein Druck auf die Hautstelle ausgeübt wird.

Dekubitus Grad 2

Definition: Teilverlust der Haut

Beschreibung: Wassergefüllte Blasen (ohne Verfärbung) und oberflächliche Wunden (ähnlich einer Hautabschürfung).

Dekubitus-Grad 3

Definition: Vollständiger Hautverlust (Fett wird sichtbar)

Beschreibung: Vollständiger Hautverlust. Das Unterhautfettgewebe kann sichtbar sein, aber Knochen, Sehne oder Muskel liegen nicht offen. Beläge können vorhanden sein, die aber nicht die Tiefe des Gewebeverlustes verdecken. Es können Taschenbildungen vorliegen.

Dekubitus-Grad 4

Definition: Vollständiger Gewebeverlust

Beschreibung: Vollständiger Gewebeverlust. Knochen, Sehnen oder Muskeln liegen frei.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Hauptursache für Dekubitus ist der Druck, der über einen längeren Zeitraum auf eine bestimmte Hautstelle ausgeübt wird. Risikofaktoren umfassen eingeschränkte Mobilität, mangelhafte Durchblutung, Inkontinenz, schlechte Ernährung und fortgeschrittenes Alter.

Ernährung und Dekubitusprävention

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Dekubitus. Ein angemessener Proteingehalt ist wichtig, um die Gewebereparatur zu fördern. Nicht zu viel Protein zuführen bei niereninsuffizienten Klienten. Zudem sind ausreichende Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Vitamin C und Zink, entscheidend für die Kollagenproduktion und eine effektive Wundheilung.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Dekubitus hängt vom Schweregrad ab. Oberflächliche Wunden erfordern möglicherweise nur lokale Wundpflege, während tiefe Geschwüre chirurgische Intervention erfordern können. Druckentlastung durch Lagerungswechsel, spezielle Matratzen und Kissen sind integraler Bestandteil der Behandlung.

Welche Wundauflagen sinnvoll sind, sollte mit einem Wundmanager und Arzt besprochen werden.

Mobilisation nach Rücksprache mit dem Arzt und das besprochene dokumentieren.

Pflegerische Maßnahmen

Die Pflege von Patienten mit Dekubitus erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise. Regelmäßige Hautinspektionen mit Dokumentation, Umlagerungen, geeignete Lagerungshilfen und die Kontrolle von Risikofaktoren sind essenziell. Die Verwendung von speziellen Druckentlastungsmaterialien und die Schulung des Pflegepersonals zur korrekten Umsetzung von Pflegemaßnahmen sind unerlässlich.

Prävention und Lebensqualität

Die Prävention von Dekubitus ist von zentraler Bedeutung. Klienten, Angehörige und Pflegepersonal sollten gleichermaßen auf Risikofaktoren achten und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um Druckstellen zu vermeiden. Dies trägt nicht nur zur physischen Gesundheit bei, sondern verbessert auch die Lebensqualität der betroffenen Personen erheblich.

Fazit

Insgesamt ist die Entstehung, Behandlung und Pflege von Dekubitus ein komplexer Prozess, der eine multidisziplinäre Herangehensweise erfordert. Durch eine umfassende Aufklärung, präventive Maßnahmen und eine ganzheitliche Betreuung können wir dazu beitragen, die Prävalenz von Dekubitus zu reduzieren und die Lebensqualität der betroffenen Personen zu verbessern.

Gänzlich lässt sich ein Dekubitus nicht vermeiden, trotz adäquater pflegerischer Maßnahmen.

Wichtig ist die adäquate und lückenlose Dokumentation um sich zu schützen und Schadenersatzansprüche abzuwehren.

Gerne können Sie auch ein Kennenlerngespräch mit mir ausmachen, wenn Sie ein Angehörige/r eines außerklinischen Intensivpatienten sind oder gar selbst Betroffener. Gerne komme ich zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch zu Ihnen nach Hause und bespreche Ihre Situation vor Ort mit Ihnen.

Auch Pflegefachkräfte lade ich ganz herzlich ein, sich mit mir über die Möglichkeiten in der außerklinischen Intensivpflege auszutauschen.

Ich hoffe, der Blog hat Ihnen gefallen und es hat ein paar Fragen zum Thema geklärt. Wenn Sie mehr von CP und der außerklinischen Intensivpflege sehen und erfahren möchten, schauen Sie doch mal auf Social Media vorbei. Das würde mich sehr freuen. Genauso freue ich mich über einen Kommentar oder ein Like zu diesem Blogbeitrag.

Bis zum nächsten Blogeintrag!

Servus

IHR

Carsten Lehle

CP Intensivpflege GmbH - Geschäftsführer Carsten Lehle

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17.04.24

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