Monitoring in der außerklinischen Intensivpflege

Sinnvoll oder übertrieben? Hier erfahren Sie es!

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Blogeintrag der CP Intensivpflege GmbH.

Heute befassen wir uns mit dem Thema Monitoring in der außerklinischen Intensivpflege.

Viele haben sofort das Bild einer Intensivstation im Kopf, wenn man das Wort Monitoring in den Mund nimmt.

Man denkt an einen Patienten, der im Bett liegt und mit vielen Kabeln verbunden ist. Man kann die Messwerte an einem Monitor ablesen kann.

Das außerklinische Monitoring kann man nicht ganz damit vergleichen, aber die wenigen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, helfen uns den Zustand eines Klienten besser einzuschätzen.

Definition:

„Monitoring ist die Überwachung von Vorgängen. Es ist ein Überbegriff für alle Arten von systematischen Erfassungen (Protokollierungen), Messungen oder Beobachtungen eines Vorgangs oder Prozesses mittels technischer Hilfsmittel oder anderer Beobachtungssysteme.“

Eine Funktion des Monitorings besteht darin, bei einem beobachteten Ablauf oder Prozess festzustellen, ob dieser den gewünschten Verlauf nimmt und bestimmte Schwellwerte eingehalten werden, um andernfalls steuernd eingreifen zu können. Monitoring ist deshalb ein Sondertyp des Protokollierens.

Welche Hilfsmittel stehen uns in der außerklinischen Intensivpflege zur Verfügung?

Zuerst einmal die Pflegefachkraft selbst!

„Anhand einer adäquaten Krankenbeobachtung kann ich schon erste Rückschlüsse auf den Zustand meines Klienten erkennen, ohne dass ich auch nur einen Wert über ein Monitoring erhoben habe.“

Typisches Beispiel von der Intensivstation: 

Asystolie Alarm (Nulllinie) am Hauptmonitor. Der Arzt und die Pflegekraft rennen ins Zimmer, um zu reanimieren. Der Patient sitzt aber im Bett und isst genüsslich sein Frühstück und ist völlig aufgelöst über das volle Zimmer. Diese oder sehr ähnliche Situationen habe ich oft erlebt. Was das für mich bedeutet: mein Monitoring muss nicht immer mit dem übereinstimmen, was ich gerade sehe bzw. welche Sachlage tatsächlich vorliegt.

Deshalb schauen Sie sich den Klienten genau an! Kombinieren Sie die Beobachtungen mit dem Monitoring und dokumentieren Sie alle Abweichungen.

Welches Monitoring steht mir zur Verfügung?

Bei beatmeten Klienten das Beatmungsgerät. Wichtig ist immer der Checkup bei Dienstantritt.

Wichtiger Tipp: Zeichnen Sie nichts ab, was Sie nicht wirklich kontrolliert haben! Wenn Sie sich in einer Notfallsituation mit dem Klienten befinden und Ihr Notfallset ist nicht komplett, aber es wurde von Ihnen so abgehakt, haften Sie – und nicht nur mit Ihrem guten Namen. Denken Sie auch daran die Schlauchsystem und alle Anschlüsse zu kontrollieren, um eventuelle Beschädigungen sofort zu erkennen.

„Vorsicht ist besser als Nachsicht.“

In einer Notsituation muss es schnell gehen…

Schreiben Sie ein Beatmungsprotokoll

Hören Sie den Klienten ab (gehört auch zum Monitoring).

Wie in meinem letzten Blog schon erwähnt, kann man an den Werten der Beatmung einiges interpretieren.

Auch hier wieder meine Einladung an Sie. Haben Sie eine spezielle Frage oder gibt es Unsicherheiten. Melden Sie sich gerne über die bekannten Kanäle. Ich freue mich über jeden Austausch!

Ein weiteres Hilfsmittel ist die Sauerstoffsättigung (Pulsoxymetrie)

Gemessen wird dabei, wie stark das Blut mit Sauerstoff gesättigt ist. Die Pulsoxymetrie nutzt dabei den sogenannten SpO2-Wert, der die prozentuale Sättigung des Blutes angibt. Der Normwert liegt bei einem gesunden Menschen zwischen 92 und 98 Prozent ohne Sauerstoffzugabe.

Um diesen Wert zu bestimmen, arbeiten Pulsoximeter mit Licht. Die Geräte strahlen Infrarot-Lichtwellen aus, die durch den Körper geleitet werden. Dabei wird ein Teil dieses Lichtes von den Blutkörperchen absorbiert, wobei die Menge vom Sauerstoffgehalt abhängt. Ein Sensor, der auf der unteren Seite des Gerätes installiert ist, misst dann, wie viel Licht im Blut verblieben ist. Anhand dieser Menge lässt sich dann die Sauerstoffsättigung des Blutes bestimmen. Die Pulsoxymetrie nutzt dabei besonders Körperteile, die gut durchleuchtet werden können, z.B. Ohrläppchen oder Finger.

Leider ist die Pulsoxymetrie sehr anfällig für Fehler. Gerade bei kalten Fingern ist eine Messung erschwert oder wenn der Clip zu lange an einem Finger verweilt. Deswegen sollte regelmäßig der Finger gewechselt werden, auch um Dekubiti zu vermeiden.

Auch diese Problematik kennen Sie: Sie bekommen andauernd niedrige Sauerstoffwerte angezeigt aber der Klient ist rosig und unauffällig. Dann vertrauen Sie auf sich und Ihre Pflegerische Fachlichkeit. Gehen Sie auf Fehlersuche und versuchen Sie diesen zu beheben!

Ein weiteres Hilfsmittel ist die CO2-Messung (Kapnograhie), die im Hauptstromverfahren hauptsächlich erfolgt. Also die Messung erfolgt zwischen Klienten und Beatmungsgerät im Schlauchsystem über eine Küvette.

Diese Messung ist auch sehr störanfällig. Vor allem bei nassem Schlauchsystem kommen sehr abenteuerliche Werte zustande.

Normwerte sind:

pCO2-Wert: 35 – 45 mmHg

Eine ausgeprägte CO2 Erhöhung sieht man an dem typischen “flush” eines Klienten. Durch das hohe Co2 kommt es zu einer ausgeprägten Gefäßweitstellung mit einer massiven Rötung, besonders im Gesicht.

Weitere Monitorings sind die klassische Puls- und Blutdruckkontrolle. Sowie Überprüfung der Atmung (Atemfrequenz bei nicht beatmeten Klienten).

„Generell muss man sagen, dass ein Monitoring in der außerklinischen Intensivpflege sinnvoll ist. Wichtig ist, dass man die Werte richtig interpretiert und bei Abweichung richtig reagiert.“

Bei starken Abweichungen nehmen Sie auch den Arzt mit ins Boot.

Und absolut wichtig ist die adäquate Dokumentation der erhobenen Werte!

Ich hoffe Sie können etwas für ihr tägliches arbeiten mitnehmen. Ich wünsche allen noch einen schönen Tag und allen Pflegkräften einen ruhigen Dienst.

Ich freue mich schon auf den nächsten Blog, mit dem Thema: „Erkrankungen, die zu einer Intensivpflichtigkeit führen.“

Gerne können Sie auch ein Kennenlerngespräch mit mir ausmachen, wenn Sie ein Angehörige/r eines außerklinischen Intensivpatienten sind oder gar selbst Betroffener. Gerne komme ich zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch zu Ihnen nach Hause und bespreche Ihre Situation vor Ort mit Ihnen.

Auch Pflegefachkräfte lade ich herzlich ein, sich mit mir über die Möglichkeiten in der außerklinischen Intensivpflege auszutauschen.

Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen und es hat ein paar Fragen aufgeklärt. Wenn Sie mehr von CP und der außerklinischen Intensivpflege sehen und erfahren möchten, schauen Sie doch mal auf Social Media vorbei. Das würde mich sehr freuen. Genauso freue ich mich über einen Kommentar oder ein Like zu diesem Blogbeitrag.

Bis zum nächsten Blogeintrag!

Servus

IHR

Carsten Lehle

CP Intensivpflege GmbH - Geschäftsführer Carsten Lehle

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17.04.24

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